Zuerst die schlechte Info: Laut einer Umfrage der Schufa 2024 hat ein Fünftel der Deutschen null Ersparnisse. Heißt: In einem finanziellen Notfall wird es eng. Weil ein Notgroschen fehlt.

Die gute Nachricht: Die Lösung ist schon genannt. Eben der berühmte Notgroschen. Sinn macht dieser allemal. Warum?

Warum überhaupt einen Notgroschen?

Weil ständig und überall etwas Unerwartetes passieren kann. Das Auto geht kaputt. Der Herd versagt den Dienst. Die Kinder wollen auf Klassenfahrt. Du verlierst deinen Job. Alles keine schönen Dinge. Aber sie passieren. Und sie kosten Geld.

Mit Blick auf die zuletzt explodierten Kosten – Lebensmittel, Strom, Gas etc. – tun schon ein paar Hundert Euro ungeplanter Extra-Ausgaben weh. Zumal ein Ende nicht in Sicht ist. Ende 2024 ziehen zum Beispiel die Autoversicherungen an. Ebenso wie die privaten Krankenversicherungen.

Solche Kosten soll der Notgroschen abfedern. Indem du dir eine finanzielle Reserve für den Notfall aufbaust. Quasi ein paar Euro auf die berühmte hohe Kante packst. Denn sei ehrlich: Wie oft hast du dir schon gewünscht – oder aber dich bedankt -, auf ein paar Euro Erspartes zurückgreifen zu können? Sicher nicht nur einmal.

Fazit: Ein Notgroschen ist ein Polster für den Notfall. Deine finanzielle Sicherheit.

Wie hoch soll die finanzielle Reserve sein?

Damit kommen wir prompt zur nächsten Frage: Wie hoch sollte der Notgroschen sein? 1.000 Euro? 2.000 Euro? 3.000 Euro? Die Antwort ist individuell. Weil zum einen von deinem Einkommen abhängig. Zum anderen von deinem Lebensstil. Bist du generell sparsam, reicht ein kleinerer Notgroschen. Hast du zum Beispiel kein Auto, musst du dir um teure Reparaturen keinen Kopf machen. Brauchst dafür also keine Reserve. Genießt du dagegen das Leben in vollen Zügen, solltest du die „hohe Kante“ hingegen höher hängen.

Experten raten jedenfalls zu zwei bis drei Nettogehältern. Zumindest, wenn du Single bist. Verdienst du 2.000 Euro netto im Monat, wären das 4.000 bis 6.000 Euro als Notgroschen. Wie gesagt: Es kommt auf deinen Lebensstil sowie deine Lebensumstände an.

Für Familien empfehlen Experten dagegen sechs Nettogehälter als Notgroschen. Das wäre dann schon ein fünfstelliges Sümmchen. Was allerdings Sinn macht. Denn du (ihr) habt mehr Personen zu versorgen. Vielleicht zwei Autos. Ein Haus auf Kredit. Und und und. Bei einem Haus können schnell mal Reparaturen für einige Tausend Euro anfallen. Da hast du es als Mieter einfacher, weil billiger.

Es gibt übrigens noch eine andere Faustformel. Nach dieser sparst du von jedem Monatsgehalt 5 Prozent. Außerdem 30 Prozent von jedem Extraeinkommen wie Weihnachtsgeld, Urlaubsgeld, Steuerrückzahlung.

Wie du einen Notgroschen ansparen kannst

Das Ansparen dieser Reserve ist – je nach Situation und Einkommen – mitunter aber nicht einfach. Hier hilft jedoch Disziplin. Indem du Monat für Monat einen kleinen Teil deines Einkommens zur Seite packst. Wobei du nicht nur einen Notgroschen ansparen solltest. Auch die (gesetzliche) Rente ist ein heikles Thema.

Willst du jedenfalls ein finanzielles Ziel erreichen, hilft dir die sogenannte Sparquote. Deren Devise ist simpel: Je größer die Quote, desto schneller bist du im Ziel. Wobei es allerdings nicht auf das Tempo ankommt. Sondern allein auf den Punkt, dass du sparst.

Als Faustformel gilt übrigens eine Sparquote von zehn Prozent deines Netto-Einkommens.

Eine Hilfe beim Sparen ist außerdem das 3-Konten-Modell. Dieses besteht aus

  1. Girokonto
    Über dieses regelst du Ein- und Ausgaben, somit deinen Lebensaufwand.
  2. Tagesgeldkonto
    Auf diesem sparst du deinen Notgroschen an.
  3. Depot
    Dieses dient der langfristigen Geldanlage, also Vermögensaufbau und Altersvorsorge.

Noch ein paar Worte zum Tagesgeldkonto. Warum dieses für den Notgroschen? Erstens wirft Tagesgeld ein paar Zinsen ab. Zweitens – und das ist der eigentliche Punkt – hast du jederzeit Zugriff auf dein Erspartes. Eben deswegen ist Festgeld keine Option. Zwar verspricht dieses mehr Rendite. Doch dafür ist dein Geld auf eine gewisse Zeit gebunden. Du kommst also nicht ran an deine Reserve. Oder nur mit Verlust.

Spartipp: Hast du schon mal daran gedacht, das Wechselgeld aus deiner Geldbörse zu sparen? Nicht unbedingt das Kleingeld. Aber jedes 1- oder 2-Euro-Stück? Oder jeden 5-Euro-Schein? Da läppert sich im Monat einiges zusammen. Das kannst du dann bei deiner Bank einzahlen und auf dein Sparkonto (Tagesgeld) oder Depot überweisen.

Notpfennig: Ein Fürst hat’s erfunden…

Der Begriff Notgroschen stammt übrigens aus dem dem 16. Jahrhundert. Damals dachte sich ein Landesfürst mit Weitsicht den Notpfennig aus. Dieser war Vorschrift für alle Untertanen, um für schlechte Zeit vorzusorgen. Aus dem (Not)Pfennig wurde später ein (Not)Groschen. Der Groschen als Währung hat längst ausgesorgt. Finanzielle Notfälle gibt es dagegen bis heute.

Zuletzt noch ein weiterer Spartipp. Überweise deine monatliche Sparrate so wie du deine laufenden Kosten gedeckt hast. Also Miete, Telefon, Versicherung etc. Anschließend sollte deine Sparrate „weg“ sein. Dann was „weg“ ist, kannst du nicht mehr ausgeben!

Viel Erfolg!

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