Auf der Treppe gestolpert, beim Biken gestürzt: Ein Unfall dreht dein Leben in nur einer Sekunde von links auf rechts. Anschließend ist dein Leben vielleicht nicht mehr das, was es bis eben noch war. Eventuell brauchst du eine Operation. Oder gar mehrere. Danach vielleicht noch eine Reha. Im schlimmsten Fall musst du sogar deine Wohnung bzw. dein Haus umbauen. Barrierefrei. Weil du im Rollstuhl sitzt. Auf die gesetzliche Unfallversicherung hoffe besser nicht. Diese zahlt allein bei einem Arbeitsunfall. Ein Freizeitunfall ist somit außen vor. Sorge daher mit einer privaten Unfallversicherung vor…

private Unfallversicherung: Was ist das?

Die private Unfallversicherung sichert dich nämlich finanziell bei einem Unfall ab. Egal, ob dieser auf Arbeit oder aber – und das ist der wichtigere Punkt – in deiner Freizeit geschieht. In der Regel erfolgt im Schadensfall eine Einmalzahlung. Auf Wunsch ist allerdings auch eine monatliche Rente möglich. Die gesetzliche Unfallversicherung zahlt dagegen generell eine monatliche Rente. Für einen eventuell nötigen Umbau der Wohnung reicht diese natürlich nicht. Zumal die gesetzliche nur bei Arbeitsunfällen sowie auf dem Weg zur Arbeit oder Schule greift. Doch auf Arbeit bzw. auf dem Weg dorthin passieren nur ein Viertel aller Unfälle. Drei Viertel fallen dagegen in die Freizeit. Oder passieren im Haushalt. Eine private Vorsorge ist daher zwingend nötig.

Eine private Absicherung lohnt also?

Auf jeden Fall. Willst du die klaffende Lücke im gesetzlichen Schutz schließen, kommst du um eine private Vorsorge nicht herum. Für bestimme Gruppen ist die Police sogar existenziell. Und zwar für

  • Menschen mit einem gefährlichen Hobby
  • Selbständige
  • Hausfrauen und Hausmänner
  • Menschen ohne Beruf

Tipp: Dass Fallschirmspringen oder Bergsteigen ein höheres Risiko als Schach oder häkeln bergen, ist keiner Diskussion bedürftig. Frönst du einem solchen Hobby, solltest du unbedingt darauf achten, dass dieses auch versichert ist. Für manche Hobbys wie Flug- oder Rennsport führen die Versicherer sogar spezielle Tarife. Der Tauchsport ist dagegen bei manchen (nicht allen) Anbietern inbegriffen.

Übrigens: Als Arbeitnehmer bist du auf Arbeit und auf dem Arbeitsweg durch die gesetzliche Unfallversicherung geschützt. Dennoch solltest du deine Arbeitskraft mit einer Berufsunfähigkeitsversicherung absichern. Steht dir hier eine Vorerkrankung im Weg, schützt dich die private Unfallversicherung zumindest bei einem Unfall.

Unfallversicherung: Wann zahlt sie?

Die Police zahlt, wenn du durch einen Unfall körperlich beeinträchtigt bist. Und zwar dauerhaft. Also zum Beispiel bei Erblindung (auch auf einem Auge) oder bei der Lähmung von Gliedmaßen. Deine gesundheitlichen Probleme müssen zudem für voraussichtlich mindestens drei Jahre anhalten. Sonst ist die Versicherung aus der Haftung raus. Mit anderen Worten: Du bekommst kein Geld.

Fazit: Die private Unfallversicherung zahlt, wenn

  • deine gesundheitlichen Schäden die Folgen eines Unfalls sind und
  • diese wahrscheinlich mindestens drei Jahre oder länger (dauerhaft) bestehen

Ein Unfall ist für Versicherungen übrigens ein Ereignis, bei dem etwas schlagartig von außen auf deinen Körper wirkt.

Unfallversicherung: Wann zahlt sie nicht?

Entsprechend zahlt die Unfallversicherung – egal ob gesetzlich oder privat – nicht, wenn du deinen Körper über Jahre falsch belastet. Bekommst du dadurch Probleme mit den Knien oder der Hüfte, ist die Unfallversicherung nicht zuständig. Außerdem darf der Unfall nicht mit Absicht passiert sein.

Immerhin: Gute Policen zahlen auch, wenn der Unfall aufgrund einer Eigenbewegung oder extremer Anstrengung beruht. So wärest du zum Beispiel selbst dann versichert, wenn du beim joggen umknickst. Oder wenn dir beim Pumpen schwerer Hanteln eine Sehne reißt.

Unfallversicherung: Was muss ich beachten?

Bei der Auswahl der Police solltest du daher ein paar Dinge beachten. Konkret diese:

  • Die Grundsumme
    gibt die Berechnungsgrundlage für die Zahlung im Schadensfall vor. Daher ist die Grundsumme auch als Versicherungssumme oder Invaliditätssumme bekannt. Dennoch: Die Höhe der Zahlung hängt noch von anderen Faktoren ab. Zum Beispiel der Gliedertaxe, dem Grad der Invalidität oder der Progression.

    Tipp: Die Grundsumme sollte mindestens drei Jahreseinkommen (brutto) betragen.

  • Die Progression
    ist kein Muss, aber ein cleveres Werkzeug. Denn mit der Progression steigerst du die Grundsumme. Zum Beispiel um 225 oder 350 Prozent. Heißt: Die Versicherungssumme geht mal 2,25 oder 3,5. Bei 100.000 Euro Grundsumme und 350 Prozent Progression zahlt dir der Versicherer im Schadensfall also bis zu 350.000 Euro aus.
  • Die Todesfallsumme
    geht nach deinem Unfalltod an deine Angehörigen. Um damit die Bestattung zu bezahlen. Interessant ist die Todesfallsumme aber eher mit Blick auf einen eventuellen Vorschuss. Diesen bekommst du nach einem Unfall, wenn dauerhafte Schäden zwar schon klar sind, der Grad deiner Behinderung aber noch nicht. Dieser Vorschuss ist jedenfalls auf die Todesfallsumme begrenzt. Ist eine solche nicht vereinbart, bekommst du (meistens) auch keinen Vorschuss.

    Tipp 1: Die Todesfallsumme sollte mindestens 5.000 Euro betragen.

    Tipp 2: Um deine Familie im Todesfall – vor allem bei einem dicken Kredit – abzusichern, lohnt eine Risikolebensversicherung.

Welche Zusatzversicherungen gibt es?

  • Die Unfallrente
    erhältst du auf Wunsch monatlich. Du bekommst also neben der Einmalzahlung Monat für Monat eine lebenslange Rente. Allerdings ist für diese in der Regel ein Invaliditätsgrad von mindestens 50 Prozent nötig.

    Tipp: Experten raten Erwachsenen auf eine solche Unfallrente zu verzichten, weil diese Option teuer ist. Willst du deine Arbeitskraft versichern, ist die Berufsunfähigkeitsversicherung besser. Denn diese zahlt nicht nur bei einem Unfall, sondern auch bei Krankheit. Kannst du – etwa wegen einer Vorerkrankung – keine BU abschließen, ist die private Unfallversicherung aber eine Alternative. Bei Kindern sowie Jugendlichen ist wieder eine Unfallrente von mindestens 500 Euro im Monat ein guter Rat. So wären im Schadensfall die Lebensunterhaltskosten zumindest teilweise gedeckt.

  • Das Krankenhaustagegeld
    bekommst du ebenfalls auf Wunsch. Zumindest, wenn du wegen einem Unfall im Krankenhaus liegst. Dann erhältst du je nach Vereinbarung pro Tag zwischen 10 bis 50 Euro.

    Tipp: In der Regel ist diese Option selten nötig. Besser: eine Krankentagegeldversicherung. Mit dieser kannst du bei einem längeren Aufenthalt im Krankenhaus ebenfalls Gehaltseinbußen ausgleichen. Für Kinder bzw. Jugendliche ist dagegen ein Krankenhaustagegeld von bis zu 10 Euro pro Tag clever. So ist die Krankenhauszuzahlung für gesetzlich Versicherte abgedeckt.

  • Die Bergungskosten
    sichern schließlich eventuelle Bergungskosten ab. So begleicht die Versicherung zum Beispiel bei einer Bergrettung den Hubschrauber.

    Tipp: Wählst du diese Option, sollte die Versicherung die Bergungskosten mit mindestens 10.000 Euro decken.

Weitere Optionen
kannst du je nach Tarif buchen. Zum Beispiel:

  • kosmetische Operationen
  • Zahnbehandlung und Zahnersatz
  • Zahlung bei Impfschäden

Unfallversicherung: Wie teuer ist die Police?

Jetzt fragst du sicher, was eine solche Versicherung kostet? Das hängt natürlich vom Tarif sowie – siehe die gerade genannten Leistungen und Optionen – deinen Wünschen ab. Wichtig bei der Preisfindung sind vor allem die Grundsumme sowie die Progression. Davon ab treibt jede Option den Beitrag ein paar Cent nach oben. Ebenso wie dein/e

  • Alter
  • Beruf
  • Hobbys mit hohem Risiko

Tipp: Wähle bei der Police eine jährliche statt monatliche Zahlweise. So sparst du mitunter bis zu 20 Prozent.

Jetzt weißt du immer noch nicht, was die Versicherung kostet. Nur als Beispiel ein Selbstständiger (Bürotätigkeit) mit Baujahr 1979. Dieser zahlt bei 100.000 Euro Grundsumme, 225 % Progression sowie 5.000 Euro Todesfallsumme 5 bis 19 Euro im Monat. Also 60 bis 228 Euro im Jahr. Kein Geld, wenn du den Schutz bedenkst.

Versicherungsleistung & Kosten für Wohnungsumbau

Apropos: Was machst du eigentlich mit dem vielen Geld? Gleich vorweg: keinen Urlaub. Denn von dem Geld musst du nach einem Unfall deinen Lebensunterhalt bestreiten. Oder gar den Umbau deiner Wohnung bzw. deines Hauses bezahlen. Und solch ein Umbau kostet richtig Geld. Ein paar Beispiele? Bitte schön, das kostet dich (laut CHECK24) der Umbau von:

  • Bad: 18.000 Euro
  • Küche: 12.000 Euro
  • Schlafzimmer: 10.000 Euro
  • Wohnzimmer: 20.000 Euro
  • Treppenlift: 29.000 Euro
  • Rampe: 10.000 Euro
  • Rollstuhl: 2.000 Euro
  • Auto: 45.000 Euro

Macht zusammen die stolze Summe von 146.000 (!) Euro. Bei solchen Kosten sind 100.000 Euro also nichts. Wobei die Zahlen nur den Schnitt stellen und die wirklichen Kosten abweichen können. Mit einer hilfsbereiten Familie kannst du da richtig sparen. Dennoch…

Gliedertaxe: Invaliditätsgrad gibt Leistungen vor

Zumal die Sache einen Haken hat. Die private Unfallversicherung zahlt dir bei einem Unfall nicht generell die volle Grundsumme plus (wenn gewählt) Progression aus. Denn die Höhe der Leistung bzw. Zahlung richtet sich nach dem Invaliditätsgrad. Diese wieder berechnen die Versicherer mit der „Gliedertaxe“, die je nach Körperteil den Grad deiner Invalidität bestimmt.

Verlierst du diesen Körperteil oder ist der Körperteil nach einem Unfall nicht mehr funktionsfähig, gilt dieser Wert. Sind mehrere Körperteile betroffen, addiert sich die Summe. Ist ein Körperteil wiederum nur teilweise nicht mehr funktionsfähig, berechnet die Versicherung den Grad der Invalidität anteilig. Wie die Gliedertaxe die einzelnen Körperteile berechnet? Ein Beispiel laut CHECK24 wäre:

  • Auge: 50 %
  • Gehör (ein Ohr): 30 %
  • Geruchssinn: 10 %
  • Geschmackssinn: 5 %
  • Arm: 70 %
  • Hand: 55 %
  • Daumen: 20 %
  • Zeigefinger: 10 %
  • anderer Finger: 5 %
  • Bein Mitte Oberschenkel: 60 %
  • Bein unterhalb Knie: 50 %
  • Fuß (Fußgelenk): 40 %
  • großer Zeh: 5 %
  • anderer Zeh: 2 %

Beispiel: Nach einem Unfall sind dein Arm und Daumen nicht mehr funktionsfähig. So kommst du laut Gliedertaxe auf 90 Prozent Invaliditätsgrad. Der Arm macht 70 %, der Daumen 20 %. Bei einer Grundsumme von 100.000 Euro zahlt dir die private Unfallversicherung also 90.000 Euro aus. Hast du eine Progression ausgemacht, steigt die Summe entsprechend.

Die Crux: Für die Gliedertaxe gibt es keine feste Einheit, sondern lediglich eine Empfehlung des GDV (Deutscher Versicherungswirtschaft). Somit legt jeder Versicherer die Gliedertaxe nach eigenem Maßstab fest. Daher lohnt ein Unfallversicherung Vergleich umso mehr, zeigen die Tarife teilweise doch große Unterschiede.

Tipp: Wichtige Körperteile – zum Beispiel Arme und Beine – sollten mit einem möglichst hohen Invaliditätsgrad bedacht sein.

Typische Fragen zur privaten Unfallversicherung

Welche Zusatzleistungen sind nicht nötig?

In der Regel die Unfallrente. Diese treibt nur den Beitrag nach oben. Setze lieber auf eine hohe Invaliditätssumme und teile dir diese dann selbst ein. Etwa mit einer guten Anlage in Festgeld. Ebenfalls unnötig: das Krankenhaustagegeld. Gleiches gilt für die Dynamik, welche die Grundsumme Jahr für Jahr erhöht. Dabei sinkt gerade im Alter der Bedarf.

Manche Tarife bieten dir zudem eine Beitragsrückgewähr. Bei dieser zahlt dir der Versicherer am Ende der Laufzeit die Beiträge zurück. Das aber lohnt meist nicht. Stattdessen solltest du allein den reinen Unfallschutz abschließen und das gesparte Geld anders anlegen.

Welche Versicherungssumme sollte ich wählen?

Die Versicherungssumme sollte nach einem schweren Unfall für einen eventuell nötigen Umbau deiner Wohnung oder andere Folgekosten reichen. Noch mal: Experten raten, dass die Grundsumme mindestens das Dreifache deines Bruttoeinkommens im Jahr ausmacht. Außerdem solltest du eine Progression von mindestens 225 Prozent wählen. So bekommst im Fall einer Vollinvalidität richtig Geld.

Tipp: Die Leistung der Police sollte so hoch sein, dass die Grundsumme bei einer Vollinvalidität dein Einkommen für einige Jahre ausgleicht.

Kann ich meine private Unfallversicherung wechseln?

Ja. Und zwar in drei Schritten:

  1. Nutze den Unfallversicherung Vergleich.
  2. Wähle – unverbindlich und kostenlos – einen neuen Tarif nach deinen Wünschen.
  3. Schließe die Police ab. Fertig!

Was mit der Kündigung der alten Police ist? Die übernimmt CHECK24 für dich. Du brauchst also nichts weiter tun.

Ist eine Unfallversicherung für Kinder sinnvoll?

Ja. Gerade Kinder sind unfallgefährdet, eine eigene Absicherung für den Nachwuchs ist daher eine gute Idee. Möchten Sie sich und Ihre/n Partner/in mitversichern, bieten die Versicherer eine Familienunfallversicherung. Ebenso gibt es Policen speziell für Senioren.

Bewerten die Versicherer die Berufe unterschiedlich?

Ja. Daher ist die Angabe des Beruf beim Abschluss einer Police zwingend. Nur so können die Versicherer das Risiko berechnen. Die Unterschiede der Berufe erfolgt übrigens in zwei Gruppen:

  • Gefahrengruppe A: Bürotätigkeit (nicht körperlich tätig)
  • Gefahrengruppe B: Handwerker (körperlich tätig)

Für einen Dachdecker oder Zimmermann ist das Risiko eines Unfalls höher als für Menschen, die am Schreibtisch ihr Geld verdienen. Der Dachdecker kann vom Dach stürzen, der Zimmermann in eine Säge fallen. Solche Gefahren gibt es im Büro nicht. Daher die unterschiedliche Bewertung, die sich letzten Endes auf die Beiträge auswirkt. Die Mehrkosten belaufen sich allerdings auf nur wenige Euro im Monat.

Tipp: Für Berufe mit einem sehr hohen Risiko führen manche Versicherer eigene Tarife.

Lohnt ein Unfallversicherung Vergleich wirklich?

Selbstverständlich. Je mehr Tarife du vergleichst, desto besser kannst du deine Auswahl treffen. Hier geht es nicht nur um den Beitrag, wo die Unterschiede durchaus 100 oder 200 Euro im Jahr betragen. Sondern auch bzw. vor allem um die Leistungen. CHECK24 verspricht übrigens eine Ersparnis von bis zu 96 Prozent. Davon ab ist der Unfallversicherung Vergleich für dich zu 100 Prozent kostenlos und unverbindlich. Was hält dich also von einem Vergleich ab? Abschließen musst du nichts…

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