ZÜRS-Zonen: Über diesen Begriff stolperst du, wenn du eine Elementarversicherung abschließen willst. Diese schätzt mit den „Zonen“ ihr Risiko und damit letzten Endes deinen Beitrag. Doch für was stehen diese Zonen? TDC klärt auf…

Zuerst die Abkürzung. ZÜRS steht für „Zonierungssystem für Überschwemmung, Rückstau und Starkregen“. Also für Naturgewalten, die mit Wasser zu tun haben. Willst du dich gegen solche Schäden absichern, brauchst du bei deiner Wohngebäudeversicherung den Baustein Elementarschäden. Dieser sichert dich übrigens gegen sämtliche Elementarschäden ab. Also auch gegen Erdbeben, Lawinen oder Schneedruck.

Zurück zum „Zonierungssystem“: Erfunden hat dieses der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) anno 2001. Das „Zonierungssystem“ ist also noch recht jung.

ZÜRS-Zonen: Vier Klassen geben Risiko wieder

Das System selbst ist dagegen recht simpel. Es beruht auf Statistik. Zum Beispiel auf den Überschwemmungsdaten der Wasserwirtschaftsämter oder Hochwassergefahrenkarten. Diese Daten sortiert der GDV in vier Klassen, die Gefährdungsklassen. Diese erlauben schließlich den Versicherern, das Hochwasserrisiko abzuwägen. Damit letzten Endes ihr eigenes Risiko, in Leistung gehen zu müssen.

Fazit: Je höher die Gefährdungsklasse, desto größer das Risiko einer Überschwemmung. Je größer das Risiko für die Versicherung, desto höher dein Beitrag zur Elementarversicherung. Logo, oder?

Die vier Klassen oder eben ZÜRS-Zonen sind übrigens diese…

  • Gefährdungsklasse 1
    Nach aktuellen Daten besteht rein statistisch keine Gefahr für ein Hochwasser.
  • Gefährdungsklasse 2
    Ein Hochwasser ist seltener als einmal alle 100 Jahre wahrscheinlich.
  • Gefährdungsklasse 3
    Ein Hochwasser ist einmal alle zehn bis 100 Jahre wahrscheinlich.
  • Gefährdungsklasse 4
    Ein Hochwasser ist einmal alle zehn Jahre wahrscheinlich.

Das ZÜRS-System zeigt außerdem die sogenannte Bachzone an. Also ob ein Gebäude weniger als 100 m von einem Bach entfernt steht. Das macht Sinn, denn die meisten Hochwasserschäden treten in dieser Bachzone auf. Baust du also „nahe“ an einem Bach oder Fluss, bist du statistisch stärker von Hochwasser gefährdet.

Ebenfalls interessant: Zur Klasse 2 zählen obendrein Flächen, die bei extremen Hochwasser unter Wasser stehen können.

Elementarschäden: Risiken regional bestimmbar

Das Risiko eines Hochwassers können die Versicherer somit regional recht gut bestimmen. Das gilt übrigens auch für andere Risiken. Zum Beispiel Hagel. Entsprechende Schäden werten die Versicherer anhand der Postleitzahlen und der Statistik aus. Selbst die Gefahr von Leitungswasserschäden sind nach Region einzuordnen – aufgrund der verschiedenen Wasserhärten.

Wichtig für dich ist jedoch ein anderer Punkt. Deine Wohngebäudeversicherung übernimmt nur Schäden durch Hochwasser, wenn du den Zusatz Elementarschäden wählst. Ohne diesen optionalen Baustein greift die Gebäudeversicherung nicht.

Übrigens: Auch als Hausbesitzer oder Mieter kannst du dich über die ZÜRS-Zonen schlau machen. Und zwar mit dem Naturgefahren Check des GDV (ehemals Kompass Naturgefahren). Gib einfach deine PLZ ein und schon erfährst du das „Gefahren-Potenzial“ in deinem Ort.

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