Gehst du ins Restaurant, ist es ein kleines Trinkgeld normal. In anderen Ländern kann diese Geste jedoch eine Beleidigung sein. Zehn Länder, in denen Trinkgeld verpönt ist.

In Deutschland – ebenso wie in vielen anderen Ländern – ist Trinkgeld durchaus üblich. In manchen wie in der Schweiz sogar Pflicht. Dennoch: Trinkgeld im Urlaub ist ein Thema für sich. Denn was in Deutschland gilt, gilt noch lange nicht in Japan, Schweden und Co. In Japan ist gilt Trinkgeld sogar als Beleidigung.

Unser Reise-Knigge nennt dir zehn Länder, in denen Trinkgeld nicht erwünscht ist. Und zwar…

In Japan ist Trinkgeld unhöflich

1. Japan
Starten wir gleich mit dem Land der aufgehenden Sonne. Trinkgeld ist hier ein absolutes Tabu. Weil für Japaner guter Service quasi als Standard gilt. Somit in der japanischen Denkweise selbstverständlich ist. Gibst du Trinkgeld, trittst du also voll ins Fettnäpfchen. Weil du schlicht unhöflich agierst.

Keine Regel ohne Ausnahme. Hotels oder Reiseveranstalter kennen die westliche Trinkgeldkultur sehr wohl. Ein kleines Bakschisch geht hier also in Ordnung. Dennoch ist Feingefühl gefragt. Von daher der beste Tipp: Lass’ das Trinkgeld in Japan am besten generell stecken.

2. Schweden
Ähnlich sehen es die Schweden. Egal ob Restaurant, Kneipe, Café, Hotel: Trinkgeld erwartet schwedisches Personal nicht. Zahl’ einfach deine Rechnung und gut ist. Was der Service Spitze, kannst du die Rechnung zwar gern (und minimal) aufrunden. Nötig ist das dank der hohen Löhne in Schweden aber nicht. Oder anders ausgedrückt: Der (gute) Service ist inklusive.

Aufgepasst: In dem Land ist nicht nur Trinkgeld ungern gesehen, sondern auch Bargeld. Schweden gilt als einer der Pioniere, was die Zahlung per Karte angeht.

3. Dänemark
Nicht viel anders ist es in Dänemark. Was nicht überrascht, schließlich zählt Dänemark wie Schweden zu Skandinavien. So oder so: Bei den Dänen ist ein gewisser Betrag für den Service bereits in der Rechnung enthalten. Zwar gilt ein Drikkepenge – so heißt Trinkgeld auf Dänisch – nicht direkt als unhöflich. Dennoch sprengen mehr als fünf Prozent die Norm.

Fazit: In Dänemark gilt Trinkgeld nicht als Beleidigung, ist aber unüblich. Besser ist ein freundliches „Tak“, was ganz einfach „Danke“ heißt.

In Skandinavien ist Trinkgeld verpönt

4. Finnland
Auch die Finnen sehen es ähnlich. Trinkgeld? Das Wort gibt es im Finnischen quasi nicht. Tatsächlich gilt das für (sehr) ländliche Gebiete sogar mehr als für die urbanen. Entsprechend kann die an sich nett gemeinte Geste schnell falsch aufgefasst werden. Wobei selbst in touristischen Hotspots ein Trinkgeld nicht üblich ist.

Ausnahme: Ein kleines Garderobenentgelt für den Portier.

5. Norwegen
Bleiben wir in der Ecke. Guten Service darfst du zwar belohnen. Indem du die Rechnung aufrundest oder rund fünf Prozent Trinkgeld gibst. Ansonsten reicht den Norwegern ein freundliches „Takk“ (Danke) und gut ist. Weil ein Serviceentgelt in der Rechnung inbegriffen ist. Du zahlst den Service (samt Trinkgeld) also generell mit.

6. Island
In der isländischen Sprache sind die Worte Trinkgeld und Bargeld zwar bekannt, beides aber ungewöhnlich. So wie die Isländer gern mit Karte zahlen, so ungern geben die Trinkgeld. Nicht aus Geiz, sondern weil eine spezielle Servicegebühr bereits in der Rechnung erhalten ist. Entsprechend erwartet das Personal kein Trinkgeld.

Tipp: Trinkgeld kannst du dennoch geben, es wird dir nicht als Beleidigung ausgelegt. In manchen Restaurants sowie Cafés findest du ein Trinkgeldglas, in das du einen Obolus stecken kannst. Pflicht ist dieser aber nicht.

7. Neuseeland
Neuseeländer gelten als gesellig sowie obendrein tolerant und hilfsbereit. Ein Tip (englisch für Trinkgeld) ist daher in Neuseeland unbekannt. In Restaurant, Café und Bar zahlst du also lediglich deine Rechnung und gut ist.

Ausnahme: Einmal mehr gibt es aber eine Ausnahme von der Regel. Nimmst du dir ein Taxi oder gehst in ein Edel-Restaurant, sind zehn Prozent Tip die Norm.

Kein Trinkgeld in Singapur und China

8. Singapur
Auch in Singapur ist Trinkgeld unbekannt. Im Gegenteil: Ein solches gilt im Stadtstaat als unhöflich und wird mitunter abgelehnt. Am Flughafen ist Trinkgeld sogar verboten. Eine Überraschung? Nein, denn Singapur zählt zu den reichsten Ländern der Welt. In Hotels und Restaurants ist außerdem ein Servicezuschlag von zehn Prozent inklusive. Du zahlst ein Trinkgeld also automatisch. Wobei der Betrag – neben der Mehrwertsteuer von sieben Prozent – sogar extra auf der Rechnung aufgeführt ist.

9. Südkorea
Südkorea ist so spannend wie fremdartig. Die Nase in der Öffentlichkeit putzen gilt als No-Go. Das erledigen Koreaner – kein Witz – dezent auf der Toilette. Trinkgeld ist ebenfalls ein Thema für sich. Aufrunden im Restaurant? Ein weiteres No-Go. Damit könntest du das Personal sogar beleidigen. Denn Trinkgeld in der Gastro ist nur im Rotlichtmilieu üblich. Die nett gemeinte Geste wird also schnell falsch aufgefasst. Selbst, wenn du die Rechnung nur aufrundest.

Ausnahme: Im Taxi ist ein kleines Trinkgeld durchaus willkommen.

10. China
Zuletzt China. Auch hier ist es vollkommen okay, wenn du kein Trinkgeld gibst. Im Gegenteil. Ein Chinese könnte es als Beleidigung verstehen und die Geste ablehnen. Was in der Regel auch passiert. Touristische Hotspots sind in dem Punkt zwar mittlerweile etwas „westlicher“. Dennoch: Ein kleiner „Tip“ ist im Hotel oder beim Reiseführer okay, in Restaurants und Cafés nicht. Zahle also nur, was auf der Rechnung steht.

Ausnahme: In Chinas Sonderverwaltungszonen Hongkong sowie Macau sind bis zu zehn Prozent Trinkgeld durchaus üblich.

Übrigens: Wo du unbedingt Trinkgeld geben solltest, erfährst du (demnächst) hier.

Quellen: reisereporter.de

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