Reisen nach Großbritannien waren bisher einfach. Das ändert sich: Ab April 2025 ist eine elektronische Einreisegenehmigung (ETA) Pflicht. Immerhin: Erhältlich ist diese online.
Mal kurz nach London jetten und in der City shoppen? Oder spontan ein Wochenende in der Themse-Metropole verbringen? Früher war das einfach. Früher. Denn ab dem 2. April 2025 schreiben die Briten für EU-Bürger (und Schweizer) eine elektronische Einreisegenehmigung vor. Für Bürger der Golfstaaten (Bahrain, Kuwait, Oman, Katar etc.) sowie aus Nicht-EU-Staaten ist diese längst Pflicht.
Einreise-Antrag per Internet
Ohne ETA lassen dich die Briten ab April jedenfalls nicht mehr ins Land. Immerhin kannst du diese leidige Einreisegenehmigung online beantragen. Anschließend prüfen die Behörden deinen Antrag und erteilen dir die Einreiseerlaubnis. Oder nicht. Die Einreiseerlaubnis gilt dann für
- England,
- Schottland,
- Wales und
- Nordirland.
Unbekannt ist das System übrigens nicht. In den USA, Kanada oder Australien ist das Verfahren längst die Norm.
Wer braucht ab April eine ETA?
Kurz und knapp: ALLE. Alle, die ins vereinigte Königreich einreisen wollen. Heißt: Die elektronische Einreisegenehmigung – englisch: „electronic travel authorisation“ (ETA) – ist Pflicht für
- Erwachsene,
- Kinder und sogar
- Babys.
Außerdem muss dein Land ein Abkommen mit Großbritannien zur visafreien Einreise haben. Für Deutschland ist das der Fall. Ebenso wie für Österreich oder die Schweiz. Stammst du aus einem Land, dass kein solches Abkommen mit dem United Kingdom hat, brauchst du ein Visum.
Wie du einreist, ist übrigens egal. Ob per Flug, Bahn, Fähre, Auto: ETA ist Pflicht. Ausgenommen bist du natürlich, wenn du britischer (oder irischer) Staatsbürger bist. Oder wenn du ein unbefristetes Aufenthaltsrecht in Großbritannien hast.
Alle Infos findest du auf gov.uk!
Was erlaubt die Einreisegenehmigung?
Bekommst du von Großbritannien die Einreisegenehmigung, darfst du für bis zu sechs Monate im Land bleiben. Egal ob privat oder geschäftlich. Willst du länger bleiben, brauchst du ein Visum.
Ansonsten gilt eine bewilligte ETA zwei Jahre. In diesen zwei Jahren kannst du jederzeit Reisen nach Großbritannien unternhemen, also ein- und ausreisen. Eine neue Genehmigung brauchst du in diesem Zeitraum nicht.
Der Clou: Die elektronische Einreisegenehmigung wird mit deinem Pass digital verknüpft. So musst du – eine Bewilligung vorausgesetzt – dich bei künftigen Einreisen in UK keiner Kontrolle mehr unterziehen. Stattdessen scannst du lediglich deinen Pass ein und fertig.
Wie und wo beantrage ich die ETA?
Im Netz. Auf gov.uk findest du einen QR Code, mit dem du eine App auf dein Smartphone laden kannst. Alternativ bekommst du diese im App Store bzw. bei Google Play.
Anschließend brauchst du
- einen gültigen biometrischen Pass,
- eine E-Mail-Adresse und
- eine Kreditkarte (Debit reicht).
Füttere das Online-Formular mit den Infos, das war’s dann schon. Laut den Behörden dauert der Vorgang höchstens zehn Minuten. In zwei drei Tagen bekommst du dann den Bescheid. Entweder mit einem Okay oder einer Absage. Bist du zum Beispiel mal auffällig geworden, ist das nicht förderlich.
Was kostet die ETA für Großbritannien?
Die Kosten für die elektronische Einreisegenehmigung belaufen sich auf zehn britische Pfund. Also knapp zwölf Euro.
Tipp: Beantrage die ETA nicht auf dem letzten Drücker. Sondern besser ein zwei Wochen vorher. So setzt du dich nicht unter Stress. Zumal wie gesagt die Behörden zwei drei Tage brauchen. Apropos: Versuchst du die Einreise ohne Einreisegenehmigung, ist zumindest eine Geldstrafe fällig.
Warum setzt UK überhaupt auf ETA?
Ganz einfach: digitale Grenzkontrolle. Großbritannien will Einreisende besser kontrollieren – und zwar schon vor deren Einreise. Damit sichern sich die Briten ab und lassen eine gewisse Klientel erst gar nicht ins Land. Zumindest nicht auf offiziellem Weg.
Die USA machen das längst mit ESTA vor. Selbst die EU will künftig auf das System (ETIAS) setzen. Angeblich noch 2025. Somit müssten britische Staatsbürger dann ebenfalls eine elektronische Einreisegenehmigung beantragen, um in ein EU-Land einreisen zu dürfen.
ETA auch bei Transit ein Muss
Apropos: Was ist, wenn du Großbritannien lediglich als Transitpassagier betrittst? Also auf einem Flug mit Zwischenstopp bzw. Umstieg im United Kingdom? Auch dann ist ETA Pflicht. Was britische Flughäfen übrigens Einbußen befürchten lässt. Weil man Nachteile im Wettbewerb sieht. Nicht ganz zu Unrecht. Denn wer mag wegen einem Zwischenstopp bürokratischen Mehraufwand und vor allem Mehrkosten auf sich nehmen?
Laut dem Fachportal „aero“ hat der Londoner Airport Heathrow schon negative Erfahrungen machen müssen. Demnach meiden US-Bürger, die seit 2023 in Großbritannien ETA-pflichtig sind, den Flughafen mittlerweile. Zahlen untermauern das: 90.000 Transitpassagiere hat Heathrow seither verloren. Dieser Trend dürfte sich fortsetzen.
Quelle: reisereporter.de
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