Jahr für Jahr sterben im italienischen Straßenverkehr über 3.000 Menschen. Das will die Politik ändern – und verteuert das Bußgeld in Italien. Was jetzt mehr kostet…
Italien war schon immer für harte Strafen im Verkehr bekannt. Jetzt aber legen die Südländer noch mal nach. Seit dem 14.12.2024 gilt ein neuer Bußgeldkatalog, der es in sich hat.
Italien: Finger weg vom Smartphone
Beispiel Smartphone. Wirst du am Steuer mit dem Handy in der Hand erwischt, zahlst du 250 Euro Bußgeld. Mindestens. Wiederholungstäter löhnen sogar bis zu 1.400 Euro. Nebenbei zieht Italien deinen Führerschein ein – für bis zu drei Monate.
Auch beim Alkohol greift die Regierung rund um Giorgia Meloni härter durch. Hast du zu viel intus, sind fast 2.200 Euro fällig. Außerdem ist dein Führerschein für sechs Monate weg. Erlaubt sind übrigens wie bei uns 0,5 Promille. Hast du mehr als 0,8 Promille im Blut, wird es noch teurer. Ab 1,5 Promille gehst du schließlich für sechs Monate ins Gefängnis. Wohlgemerkt auch mit einem deutschen Pass.
Bei Drogen gilt fortan sogar null Toleranz. Ein positiver Drogentest kostet dich für bis zu drei Jahre den Führerschein. Ausnahmen gelten allein bei medizinischen Cannabis, dass ein Arzt verschrieben hat.
Bußgeld Italien: Helmpflicht für E-Scooter
Neue Regeln gelten übrigens nicht nur für Autofahrer. Neu ist zum Beispiel eine Helmpflicht für E-Scooter. Diese sind gerade in Großstädten bei den Jüngeren beliebt. Missachtest du die Helmpflicht, bist du 50 Euro los. Noch teurer sind fehlende Blinker, Bremslichter oder Nummernschilder. Was übrigens auch bei Mietrollern gilt.
Obacht gilt außerdem beim Überholen von Radlern. Ab sofort sind 1,50 m Abstand Pflicht. Was Sinn macht, denn unter den Verkehrstoten sind überdurchschnittlich viele Fahrradfahrer. Was allerdings keine Überraschung ist: Rennradsporteln ist in Italien extrem beliebt.
Fahranfänger hat der italienische Verkehrsminister Matteo Salvini ebenfalls im Visier. Waren Anfängern leistungsstarke Fahrzeuge bisher für ein Jahr verboten, steigt diese Frist nun auf drei Jahre. Wobei Italien wiederum die Höchstwerte auflockert. Bisher lagen diese bei 55 kW/t für Kfz bzw. 70 kW/t für Pkw. Nun dürfen Fahranfanger Fahrzeuge bis 75 (KfZ) bzw. 105 kW/t (Pkw) fahren.
Besser keine Tiere an Straße aussetzen
Eine weitere Verschärfung scheint auf den ersten Blick kurios. Das Aussetzen eines Tieres auf der Straße kostet dich fortan den Entzug deines Führerscheins für sechs Monate. Kommt es durch das ausgesetzte Tier zu einem Unfall mit Verletzung oder gar Todesfall, drohen bis zu sieben Jahre Gefängnis. Auch beim Parken auf Behindertenparkplätzen drohen härtere Strafen.
Als Begründung für die höheren Bußgelder führt Italien die mehr als 3.000 Verkehrstoten pro Jahr an. Auf eine Million Einwohner macht das 52 Verkehrstote, womit Italien über dem EU-Schnitt (46) liegt. Das will die Meloni-Regierung ändern. Im Fokus: Die Achtsam- bzw. vielmehr Unachtsamkeit am Steuer. Zum Beispiel durch die Ablenkung am Smartphone.
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