Die Firmenversicherung – auch Gewerbeversicherung, Betriebsversicherung oder Geschäftsversicherung – bündelt eine ganze Reihe von Policen für Gewerbetreibende. Es gibt also nicht die eine Firmenversicherung, sondern tatsächlich zig Firmenversicherungen. Welche du brauchst und welche mitunter sogar Pflicht ist, erfährst du hier und jetzt.
Was ist eine Firmenversicherung?
Betreibst du als Selbständiger ein Gewerbe oder bist als Freiberufler tätig, birgt das natürlich gewisse Risiken. Mit anderen Worten: Schadest du jemanden, bist du dafür haftbar. Das ist also wie im privaten, wo du ebenfalls in der Haftpflicht stehst. Eine Haftpflichtversicherung ist daher generell eine gute Idee.
Im beruflichen Alltag ist das – zumindest als Selbständiger bzw. Freiberufler – nicht anders. Ein Schaden ist schnell angerichtet. Du bist im Stress, ein Kunde drängt, du machst dir selbst Druck. Zack, schon hast du etwas falsch gemacht. Manch anderes liegt wiederum nicht in deinen Händen. Stell dir nur mal vor, du hast dir eine Werkstatt eingerichtet. Ein Unwetter tobt, ein Blitz schlägt ein und legt alles in Schutt und Asche. Plötzlich geht es gar um deine Existenz. So oder so: Je nach Risiko und Schadensfall ist die „richtige“ Betriebsversicherung sinnvoll. Weil existenzsichernd.
Welche Gewerbeversicherungen gibt es?
Doch welche Versicherung ist die „richtige“? Oder vielmehr: Welche Firmenversicherungen sind für dich unbedingt nötig? Gleich vorweg: Eine pauschale Antwort gibt es nicht. Es kommt auf deine Tätigkeit bzw. Branche an. Ein Zimmermann braucht andere Betriebsversicherungen als ein Arzt oder Webdesigner. Weil es je nach Beruf und Branche ganz eigene Gefahren und damit Risiken gibt.
Der Firmenversicherung Vergleich oben – dieser stammt von CHECK24 – bietet dir daher fünf Optionen zur Gewerbeversicherung. Und zwar
- Betriebshaftpflicht
- Vermögenshaftpflicht
- D&O-Versicherung
- Gebäudeversicherung
- Inhaltsversicherung (Inventar, Vorräte, Maschinen)
Firmenversicherung Haftpflicht #1: Betriebshaftpflicht
Die wohl wichtigste Geschäftsversicherung ist die Betriebshaftpflicht. Diese schützt dich vor Ansprüchen Dritter (= Kunden), wenn dir ein Schnitzer passiert. Speziell in dem Fall, dass dieser Schnitzer fahrlässig oder sogar grob fahrlässig war. Mit einer Betriebshaftpflichtversicherung bist du jedenfalls aus der (finanziellen) Haftung. Zumal dein Versicherer vorab checkt, ob der Anspruch gegen dich überhaupt gerechtfertigt ist. Dein Versicherer übernimmt also nicht nur die Haftung, sondern wehrt obendrein unberechtigte Forderungen ab.
Versichert sind übrigens wie bei der privaten Haftpflicht
- Personenschäden
- Sachschäden
- Vermögensschäden
Fazit: Die Betriebshaftpflichtversicherung ist nichts anderes als die gewerbliche Form der privaten Haftpflichtversicherung. Entsprechend ist diese Police ein Muss – aber keine Pflicht – für jeden Gewerbetreibenden.
Gut zu wissen
Die Betriebshaftpflicht schließt übrigens auch deine Mitarbeiter ein. Somit alle, die bei dir angestellt sind.
Vermögenshaftpflicht für echte Vermögensschäden
Eine weitere Haftpflicht stellt die Vermögensschadenhaftpflichtversicherung, kurz und knapp einfach Vermögenshaftpflicht. Versicherungstechnisch ist diese quasi gleich zur Betriebshaftpflicht. Allerdings mit einem Unterschied: Die Vermögenshaftpflichtversicherung sichert dich sogenannte echte Vermögensschäden ab.
Unter solchen verstehen Experten Schäden, die weder Personen noch Sachen betreffen, sondern rein finanzieller Natur sind. Einem Dritten entsteht durch deine Schuld also ein Verlust. Die Krux: Solche echten Vermögensschäden decken in der Regel weder die private noch gewerbliche Haftpflicht.
Für wen eine solche Vermögenshaftpflicht Sinn macht? Für freie Berufe. Zum Beispiel Unternehmensberater, Werbeagenturen, Grafik- oder Webdesigner. Bist du in einer dieser Branchen tätig, sind eventuell verursachte Schäden meist rein finanzieller Natur. Entsprechend ist eine separate Vermögensschadenhaftpflichtversicherung also ein guter Rat. Zumal in dieser wieder ein passiver Rechtsschutz enthalten ist. Heißt: Bevor dein Versicherer in Leistung geht, prüft er die Rechtslage und vor allem die Rechtmäßigkeit der Forderung. Alles klar?
Berufshaftpflicht: Betriebs- plus Vermögenshaftpflicht
Manche Berufe verlangen sogar noch mehr Schutz. Und zwar in Form einer Kombi aus Betriebshaftpflicht und Vermögenshaftpflicht. Diese nennen Experten Berufshaftpflicht. Diese deckt echte Vermögensschäden ebenso wie unechte Vermögensschäden. Oder eben Schäden an Personen und Sachen sowie obendrein finanzielle Schäden.
Für manche Berufszweige schreibt der Gesetzgeber diese Police sogar vor. Sie ist also mitunter Pflicht. Konkret in Berufen, in denen Schäden durch Falschberatung oder Falschbehandlung drohen. Also für Architekten, Makler, Notare, Steuer- und Finanzberater oder Anwälte. Ebenso wie für Physiotherapeuten, Masseure, Heilpraktiker, Hebammen und Ärzte. Tierärzte inbegriffen. Tiere gelten vor Gesetz als „Sache“ und können – wie etwa ein Rennpferd – richtig wertvoll sein. Daher gilt eine falsche Behandlung durch einen Tierarzt als Sach- und/oder Vermögensschaden.
Gut zu wissen
Ohne eine Berufshaftpflichtversicherung haftest du mit deinem privaten Vermögen. Und zwar bis zum letzten Cent. Keine schöne Vorstellung, oder?
Für Manager: Die D&O-Versicherung
Eine weitere spezielle Haftpflicht ist die D&O-Versicherung. Das Kürzel steht für „Directors and Officers“ und somit für „Direktoren und Vorstandsmitglieder“. Also für die Chefetage eines Unternehmens. Daher nennt man diese Police auch gern Organ- oder Manager-Haftpflichtversicherung. Weil sie speziell für die „Organe“ (= leitenden Angestellten) eines Unternehmens gedacht ist.
Im Fazit ist die D&O-Versicherung jedenfalls nicht anderes als eine Vermögenshaftpflicht. Nur halt nicht direkt für das Unternehmen, sondern für dessen Geschäftsführung. Ob diese Police Sinn macht, fragst du? Sicher doch. Manager müssen permanent Entscheidungen treffen. Manchmal in Eile, weil Fristen drängen. Manchmal ohne alle Infos zu kennen. Eine Fehlentscheidung ist da schnell geschehen, der angerichtete Schaden mitunter groß bzw. teuer. Mit einer D&O ist das aber kein Problem, greift diese doch selbst bei fahrlässig und sogar grob fahrlässig verschuldeten Schäden.
Fazit: Mit einer D&O Haftpflichtversicherung schützt du als Manager dein privates Vermögen. Punkt.
Werkstatt, Büro & Co.: gewerbliche Gebäudeversicherung
Neben den vielen Haftpflicht-Policen gibt es noch andere Versicherungen. Zum Beispiel die gewerbliche Gebäudeversicherung. Ähnlich der Haftpflicht stellt diese somit das gewerbliche Gegenstück zur Wohngebäudeversicherung. Versichert ist mit dieser Police also ein gewerblich genutztes Gebäude, egal ob Büro, Werkstatt oder Fabrik.
Abgesichert sind jedenfalls Schäden durch
- Sturm und Hagel
- Feuer
- Leitungswasser
Je nach Lage bzw. Region kannst du die gewerbliche Gebäudeversicherung obendrein mit einer Elementarversicherung erweitern. Damit bist du auch gegen Hochwasser, Lawinen oder Erdrutsch versichert. Mitunter loht zudem eine Glasbruchversicherung. Wenn etwa dein Firmengebäude über eine große Glasfläche respektive Glasfassade verfügt. Teilweise verlangen diese sogar Vermieter, wenn du ein Ladengeschäft mietest.
Die Prämie der gewerblichen Gebäudeversicherung berechnet sich – wieder ähnlich zur Wohngebäude – an den gewünschten Leistungen und der Nutzung sowie Bauweise und Zustand. Ein Unterschied zur Wohngebäude zeigt die gewerbliche Gebäudeversicherung aber durchaus. Du kannst entweder den Neuwert absichern oder den Zeitwert.
Maschinen, Waren & mehr: Firmeninhaltsversicherung
Passend zur Gebäudeversicherung kannst du zudem eine Firmeninhaltsversicherung abschließen. Diese versichert dein Inventar. Also die Ausstattung für Büro (Computer etc.) und Werkstatt (Werkzeug, Maschinen etc.) sowie Waren und Vorräte. Das kommt dir bekannt vor? Kein Wunder, denk mal an deine Hausratversicherung. Entsprechend bist du mit einer Geschäftsinhaltsversicherung gegen
- Sturm und Hagel
- Feuer und Blitzschlag
- Leitungswasser
- Einbruch und
- Vandalismus
versichert. Du kannst obendrein wieder Bausteine dazubuchen. Zum Beispiel Elementarschäden, Betriebsausfälle oder Schäden am elektronischen Equipment. Sinnvoll sind die Bausteine je nach deinem Bedarf. Stellst du zum Beispiel Waren her, stehen sicher Maschinen in deiner Halle. Werden diese durch ein Feuer oder einen Sturm beschädigt, ist der Schaden groß. Apropos: Nennst du richtig viele Maschinen (oder Kfz) dein eigen, lohnt eine Maschinenbruchversicherung. Diese leistet bei unvorhergesehen Schäden. Im schlimmsten Fall kannst du gar nicht mehr produzieren, weswegen auch eine Betriebsunterbrechungsversicherung clever ist.
Die Elektronikversicherung deckt wieder Schäden an elektronischen Geräten ab. Wohlgemerkt in einem deutlich größeren Umfang. Nämlich gegen
- Kurzschluss
- Bedienungsfehler
- Sabotage
- Diebstahl
Die Elektronikversicherung bietet dir also eine All-Risk-Deckung für deine EDV und elektronischen Anlagen. Ein guter Rat, wenn dein Betrieb von der Funktionsfähigkeit teurer Elektronik abhängig ist.
Eine Inhaltsversicherung bekommst du übrigens auch für deine Fahrzeuge. Wozu? Wenn du diese mit Einbauten, Waren und Werkzeug ausstattest. Für diese Dinge bietet dir die normale Kfz-Versicherung keinen 100-prozentigen Schutz, die Autoinhaltsversicherung dagegen schon.
Firmenversicherung Haftpflicht & Co.
Du findest noch weitere gewerbliche Policen, meist zum Thema Haftpflicht. Zum Beispiel…
- IT-Haftpflicht
ist wenig überraschend speziell für die IT-Branche gedacht. Die Police greift bei Personen-, Sach- sowie echten Vermögensschäden. - Cyber-Haftpflicht
ist ähnlich ausgerichtet und haftet bei Schäden, wenn Hacker oder ein Virus dein System kapern. Stichwort Daten von Kunden oder Projekten bzw. Firmengeheimnisse. - Produkthaftpflichtversicherung
übernimmt Schäden, die fehlerhafte Produkte verschulden. - Kfz-Versicherung
übernimmt wie im privaten Bereich die Haftung für Schäden an Dritten. Ebenfalls wie im privaten ist eine Kfz-Haftpflicht natürlich Pflicht. Eine Kasko ist dagegen eine freiwillige Autoversicherung. - Lkw-Haftpflichtversicherung
ist natürlich die Kfz-Haftpflicht für die dicken Brummis. - Frachtführerversicherung
haftet bei Schäden an fremden Waren, die du als Beförderer – z.B. als Spedition – beförderst. - Transportversicherung
ist ähnlich gelagert, gilt allerdings nicht nur für die Logistik-Branche. Wo eine solche Police übrigens Pflicht ist. Jedenfalls greift die Transportversicherung auch im Werkverkehr. Also wenn du als Unternehmer Waren zu einem Kunden fährst. Oder fahren lässt. - Produkthaftpflicht
greift, wenn deine Produkte nicht halten, was du versprichst. Interessant: Diese Police geht auch in Leistung, wenn du Waren außerhalb der EU importierst. Zum Beispiel aus China. In dem Fall giltst du nämlich als „Quasi-Hersteller“ – und bist für das Produkt haftbar. - Kautions- und Bürgschaftsversicherung
ist unter anderem für das Bau- sowie Maschinenbaugewerbe interessant. Die Police tritt ein, wenn du für dein Geschäft Bürgschaften oder Gewährleistungen brauchst. Vorteil der Kautions- und Bürgschaftsversicherung: Sie erhält deine Zahlungsfähigkeit, belastet aber nicht die Kreditlinie deiner Firma. - Vertrauensschadenversicherung
greift, wenn (eigene) Mitarbeiter Gelder (oder Knowhow) veruntreuen und du dadurch einen finanziellen Schaden erleidest. - Gewerberechtsschutzversicherung
sichert dich für einen Rechtsstreit ab. Die Gewerberechtsschutzversicherung stellt somit das gewerbliche Gegenstück zur privaten Rechtsschutzversicherung.
Was kostet eine Gewerbeversicherung?
Pauschal ist diese Frage nicht zu beantworten. Zum einen kommt es auf die jeweilige Firmenversicherung an. Außerdem auf die Leistungen und Risiken. Eine Betriebshaftpflicht für das Kleingewerbe bekommst du zum Beispiel ab 80 Euro im Jahr. Betreibst du dagegen ein Hotel mit zehn Angestellten, musst du mit 200 Euro im Jahr rechnen. Es geht also darum, welche Geschäftsversicherung du möchtest, welche Risiken vorliegen und welche Leistungen du erwartest.
Firmenversicherung Vergleich hilft sparen
Apropos: Willst du sparen, lohnt ein Firmenversicherung Vergleich – siehe oben. So kannst du die Policen verschiedener Anbieter nach Leistungen und Preis abchecken. Transparent, unverbindlich und kostenlos.