Eine Versicherung, die für dich vor Gericht geht? Beziehungsweise die Kosten hierzu übernimmt? Eben das leistet die Rechtsschutzversicherung. Hilfreich ist diese allemal. Ob Streit mit dem Nachbar, im Verkehr oder gar im Beruf: möglich ist alles. Leider Gottes endet so manche Meinungsverschiedenheit heute tatsächlich vor Gericht. Und sei es nur der Apfelbaum, dessen Äste in Nachbars Garten ragen.

Rechtsschutzversicherung: Was ist das?

Doch so banal mancher Grund ist: Ein Streit vor Gericht kostet Zeit, Nerven und vor allem – Geld. Mitunter sogar richtig viel Geld. Und das oft für nichts. Stichwort Apfelbaum. Zumal bei einem Gerichtsverfahren nicht nur der Anwalt Geld verschlingt. Im Gegenteil: Da fallen noch viele weitere Kosten an. Und die läppern sich.

Doch eine Rechtsschutzversicherung übernimmt diese Kosten für dich. Außerdem berät dich die Versicherung juristisch. Allein das ist schon einiges wert. Denn hat ein Verfahren keine Aussicht auf Erfolg – und kostet somit nur Geld -, teilt dir der Versicherer das mit. Das spart letzten Endes ebenfalls Geld…

Rechtsschutzversicherung: Was wird übernommen?

Die allgemeinen Leistungen der Rechtsschutzversicherung umfassen die Übernahme der Kosten für

  • einen Anwalt
  • das Verfahren vor Gericht
  • eventuelle Zeugen
  • Gutachter & Sachverständige
  • den Gegner (falls du dessen Kosten bezahlen musst)

Rechtsschutzversicherung: Wann greift sie?

Außerdem zahlt die Police bei:

  • Teilerfolgen vor Gericht
    Wenn also der Richter die Kosten des Verfahren zwischen dir und deinem Gegner aufteilt.
  • Zahlungsunfähigkeit deines Gegners
    Wenn du vor Gericht gewinnst, dein Gegner deine Kosten aber nicht bezahlen kann.
  • außergerichtlichen Streitigkeiten
    Wenn dein Gegner nicht in der Pflicht steht, deine Kosten zu übernehmen.

Je nach Versicherer sind außerdem Zusatzleistungen möglich. Und zwar:

  • eine kostenlose Erstberatung
  • eine kostenlose Hotline mit Experten (Anwälten)
  • die freie Auswahl eines Anwalts
  • eine außergerichtliche Schlichtung per Mediation

Natürlich gibt es einige Kosten, die der Versicherer nicht übernimmt. Konkret Kosten, die du ohne gesetzliche Pflicht beglichen hast. Zum Beispiel:

  • Anwaltshonorare über dem gesetzlichen Gebührensatz oder
  • Kosten des Gegners, die du freiwillig gezahlt hast.

Leistungsbausteine der Rechtsschutzversicherung

Wobei eine Rechtsschutz nicht gleich Rechtsschutz ist. Hier bieten die Versicherer verschiedene Leistungsbausteine. Also für verschiedene Lebenslagen und Bereiche. Für diese kannst dich quasi nach dem Baukastenprinzip absichern. Entsprechend kannst du Leistungen kombinieren oder weglassen. Je nachdem, was für dich angebracht ist.

Einzeln oder in Kombination mit anderen Bausteinen erhältst du:

Privatrechtsschutz
Diese schützt dich bei Streitigkeiten als Privatmann bzw. -frau. Entsprechend enthält der Privatrechtsschutz zig Bereiche. Und zwar:

  • Vertrags- & Sachenrecht (Streitigkeiten nach dem Kauf von Waren und Dienstleistungen oder dem Abschluss von Verträgen)
  • Sozial-, Verwaltungs- und Steuerrecht (Streitigkeiten mit Behörden)
  • Strafrecht (passiver Strafrechtsschutz)
  • Opferrechtsschutz (für Opfer einer Straftat)
  • Schadensersatz- & Schmerzensgeldansprüche (für Opfer bei Personenschaden)
  • Beratung im Familien-, Lebenspartnerschafts- & Erbrecht (Beratung in Familien- & Sorgerecht)
  • Rechtsschutz bei Ordnungswidrigkeiten (Streitigkeiten wegen Bußgeld)

Neuerdings enthalten einige Policen sogar einen Internetrechtsschutz bzw. Online-Rechtsschutz. Dieser übernimmt die Kosten bei Verfahren, die zum Beispiel dein Persönlichkeitsrecht (Bildrecht) verletzen. Außerdem beim Daten- und Identitätsdiebstahl oder bei der Löschung rufschädigender Inhalte, etwa nach einer Verleumdung im Netz.

Obacht: Die Leistungen sind die Norm, aber nicht Standard. Lies’ das Kleingedruckte!

Verkehrsrechtsschutz
Diese greift wenig überraschend bei Streitigkeiten, die im Verkehr anfallen. Also bei/m

  • Verkehrsunfällen (Streitigkeiten um Schuld, Schadensersatz, Schmerzensgeld)
  • Kauf oder Reparatur eines Kfz sowie bei Streit wegen der Garantie
  • Ordnungswidrigkeiten & Verwaltungsrecht (Bußgeldbescheid, Führerscheinentzug)
  • erweiterter Strafrechtsschutz (fahrlässige Körperverletzung bei einem Unfall ohne Absicht)

Obacht: Die Verkehrsrechtsschutz ist nicht im Privatrechtsschutz enthalten, geht also extra.

Vermieterrechtsschutz
Diese richtet sich an Vermieter sowie Eigentümer von Immobilien. Die Police übernimmt daher Kosten wie

  • das Einklagen der Miete
  • Räumungsklagen
  • Probleme mit der Hausverwaltung
  • Streitigkeiten bei der Nebenkostenabrechnung

Nur mit Privatrechtsschutz: weitere Bausteine

Dazu gibt es weitere Bausteine, die du nur als Kombi bekommst. Ein Muss ist daher mindestens eine Privatrechtsschutz.

Berufsrechtsschutz
Diese sichert dich als Arbeitnehmer bei Streitigkeiten mit deinem Arbeitgeber ab. Daher ist die Berufsrechtsschutz auch als Arbeitsrechtsschutz bekannt. Hilfe leistet die diese Police jedenfalls bei/m

  • Abmahnung oder Kündigung ohne Grund
  • Einklagen ausstehender Gehälter
  • Einfordern eines Arbeitszeugnis

Davon ab hilft dir die Berufsrechtsschutz bei Konflikten mit Ämtern und Behörden. Wenn du etwa Beamter bist und gegen dich ein Disziplinarverfahren läuft. Oder du hast Ärger mit der Berufsgenossenschaft, weil diese einen Arbeitsunfall nicht anerkennt.

Wohnrechtsschutz
Diese sichert dich als Mieter und Besitzer einer selbstgenutzten Wohnung bzw. einem Haus ab. Daher wird die Wohnrechtsschutz auch Mietrechtsschutz genannt. Absicherung bietet dir die Police bei einem Streit

mit Vermieter oder Hausverwaltung bei

  • Kündigung oder Mieterhöhung
  • Rückforderung der Mietkaution
  • Bemängelung der Nebenkosten

oder mit Nachbarn bei

  • Lärmbelästigung

Außerdem hilft dir die Wohnrechtsschutz als Eigentümer. Und zwar mit oder bei

  • Verwaltungsrechtsschutz (Problemen bei Grundbuchfragen oder beim
  • Grundsteuerbescheid für eine selbst genutzte Immobilie)
  • Streit mit Nachbarn (Lärm etc.)
  • Konflikten mit Hausverwaltung oder Eigentümergemeinschaft

FAQs: Typische Fragen zur Rechtsschutzversicherung

Rechtsschutzversicherung, was kostet sie?
Im Schnitt zahlst du für eine gute Police 16 bis 24 Euro im Monat. Damit hast du einen recht umfassenden Schutz, der Privatleben, Beruf sowie Verkehr umfasst und den Kriterien der Stiftung Warentest entspricht. Weniger gute Tarife bekommst du schon für zwölf Euro im Monat.

Wie sich dein Beitrag berechnet? Anhand der

  • gewünschten Leistungen
  • deine Selbstbeteiligung sowie
  • deine Lebensumstände (Alter, Familienstand, Wohnort, Beruf).

Davon ab fließen die genannten Bausteine ein. Tipp: In Kombination sind diese oft günstiger als einzeln.

Rechtsschutzversicherung: Wie lange Wartezeit?
In der Norm drei Monate. Der Schutz gilt also erst drei Monate nach Abschluss der Police. Wobei es je nach Tarif oder Rechtsstreit Ausnahmen gibt, welche die Wartezeit in gewissen Fällen verkürzt. Abhängig ist die Wartezeit konkret

  • vom gewählten Tarif
  • der Rechtsstreitigkeit sowie
  • dem Bereich (Verkehr, Beruf etc.).

Es lohnt also, wenn du ein Auge auf die Wartezeiten wirfst und hier genauer hinschaust. Eine große Ausnahmen ist übrigens der Verkehrsrechtsschutz, bei welcher die Versicherer den Schutz oft (aber nicht immer) ohne jede Wartezeit gewähren.

Achtung: Bist du bereits in einem Rechtsstreit verwickelt, ist es für den Abschluss einer Rechtsschutz zu spät. Rückwirkend greift keine Versicherung.

Rechtsschutz: Welche Deckungssumme ist gut?

Die Frage beantworten Experten mit mindestens 300.000 Euro. Bis zu dieser Summe trägt die Police dann im Versicherungsfall die Kosten. Für die meisten Streitfälle sind 300.000 Euro jedenfalls ausreichend. Als Beispiel: Selbst bei einem teuren Rechtsstreit mit einem Streitwert von einer Million (!) Euro betragen die Kosten vor Gericht im Schnitt max. 170.000 Euro.

Obacht gilt bei manchen Tarifen mit unbegrenzten Deckungssummen. Denn selbst diese übernehmen bestimmte Leistungen nur bis zu einer gewissen Summe. Das gilt zum Beispiel bei einer Beratung vom Anwalt zum Thema Erbrecht. Der Rechtsschutzversicherung Vergleich oben sagt dir übrigens genau, ob und wenn ja welche Einschränkungen die jeweiligen Tarife haben.

Ebenfalls gut zu wissen: Der Versicherungsschutz gilt in der Regel auf der ganzen Welt. Aber: Außerhalb von Europa sind die Deckungssummen meist niedriger. Also: Augen auf beim Rechtsschutzversicherung Vergleich!

Rechtsschutz: Was ist für Familien wichtig?

Für Familien empfehlen Experten vor allem diese drei Bausteine

  • privat
  • Beruf
  • Verkehr

Eventuell auch einen Wohnrechtsschutz, wenn du dich gegen Ärger mit Nachbarn oder Vermieter absichern willst.

Gut zu wissen: Eine Beratung zum Thema Unterhalt und Sorgerecht ist in der Norm bereits in der Familienrechtsschutz inbegriffen. Ein Streit vor Gericht muss deswegen aber nicht versichert sein. Achte hier auf die Leistungen des Tarifs.

Möglich ist der Abschluss einer Familienrechtsschutz übrigens je nach deiner Situation. Sprich als:

  • Single mit Kind(er)
  • Paar ohne Kind(er)
  • Familie mit Kind(er)

Lebst du mit einem Partner bzw. einer Partnerin (ohne Eheschein) im gleichen Haushalt kannst du diesen / diese ebenfalls in den Schutz aufnehmen. Kinder kannst du bis zum vollendeten 25. Lebensjahr mitversichern. Zumindest, wenn deine Sprösslinge nicht verheiratet sind und noch keinem dauerhaften Erwerb nachgehen.

Testsieger im Rechtsschutzversicherung Vergleich

Den Testsieger der Rechtsschutz zu küren, ist wohl unmöglich. Doch der Rechtsschutzversicherung Vergleich hilft dir mit wenigen Daten und einem Klick schnell weiter. Anonym, transparent sowie vor allem kostenlos und unverbindlich.

Apropos: Der Rechtsschutzversicherung Rechner stammt von CHECK24. Dieser errang bei testsieger.de eine Gesamtnote von 1,6. Außerdem wurde der Rechtsschutzversicherung Vergleich als Testsieger unter den Rechtsschutz-Rechnern ausgezeichnet. Mit diesem Rechner bist du also in den besten Händen.

Wähle einfach die für dich richtigen Bausteine und schon nennt dir der Rechner alle passenden Tarife. Je nach Leistung werden diese übrigens in den Kategorien Basis, Komfort und Premium geführt. CHECK24 setzt allerdings allein auf Komfort und Premium. Damit kosten die Tarife zwar etwas mehr, bieten dir aber auch mehr Schutz. Davon ab sparst du mit dem Vergleich (laut CHECK24) bis zu 80 Prozent der Versicherungsbeiträge.

Viel Erfolg beim Rechtsschutzversicherung Vergleich!

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