Hast du Familie? Kinder? Vielleicht ein Häuschen? Schön. Aber hast du dir schon mal überlegt, was mit deiner Familie ist, wenn du plötzlich stirbst? Okay, das ist kein schöner Gedanke. Aber ebenso plötzlich steht dein/e Partner/in allein da. Mit Kindern, Haus, Schulden. Willst du das deinen Lieben wirklich antun? Nein. Die Lösung: eine Risikolebensversicherung. Diese nimmt deinen Angehörigen zwar nicht den Schmerz über deinen Verlust, aber zumindest die finanziellen Sorgen.

Risikolebensversicherung: Was ist das?

Du ahnst es schon: Die Risikoleben ist für jeden sinnvoll, der seine Familie finanziell absichern will. Denn die Versicherung zahlt deinen Angehörigen eine feste Summe aus, falls du – Gott bewahre – sterben solltest. So kann deine Familie die Beerdigung sowie laufende Kosten wie einen Kredit zahlen. Oder etwas für die Ausbildung der Kinder zurücklegen. Eine solche Situation ist übrigens gar nicht so selten. In Deutschland verliert im Schnitt ein Kind in jeder Schulklasse Vater oder Mutter, bevor es mit der Schule fertig ist.

Risikolebensversicherung: Wer bekommt das Geld?

Mit einer Risikolebensversicherung kannst du deine Lieben absichern. Zum Beispiel ein Kredit. So bewahrst du deine Familie im Todesfall davor, alles zu verlieren. Außerdem ist die Versicherung eine gute Idee bei der Gründung einer Firma. So sind deine Partner abgesichert.

Risikolebensversicherung: Wie hoch sollte die Versicherungssumme sein?

In der Regel so hoch, dass typische Kosten für die Familie (oder das Unternehmen) gedeckt sind. Hierzu solltest du folgende Punkte beachten:

  • laufende Kosten von Familie oder Unternehmen
  • Kosten für den Unterhalt sowie die Ausbildung deiner Kinder
  • Kredite wie zum Beispiel für ein Haus

Setz’ die Versicherungssumme also so hoch an, dass deine Angehörigen in den ersten Jahren nach deinem Tod keine finanziellen Einbußen haben. Experten empfehlen hier übrigens das Drei- bis Fünffache deines jährlichen Brutto-Einkommens. Die Versicherungssumme kannst du natürlich ganz individuell festlegen.

Wobei du nicht nur die Versicherungssumme, sondern obendrein die Laufzeit im Blick haben solltest. Das Problem: Mit steigendem Alter steigen die Beiträge. Weil mit dem Alter das Todesfallrisiko steigt. Trotzdem sollte die Versicherung lange genug laufen. Etwa, bis die Kinder mit der Ausbildung bzw. dem Studium fertig sind. Endet die Laufzeit früher, besteht kein Versicherungsschutz mehr. Experten raten daher zu einer Laufzeit von 25 Jahren.

Willst du einen Kredit absichern, ist das einfacher. Dann kannst du eine Risikolebensversicherung mit einer fallenden Versicherungssumme (Restschuldversicherung) abschließen. Fallend heißt: Die Versicherungssumme gleicht sich dem (abnehmenden) Kredit an. Da ein Kredit Jahr für Jahr zurückgezahlt wird, kannst du Jahr für Jahr die Versicherungssumme senken. Dennoch solltest du auch hier die Laufzeit der Versicherung an die des Kredits koppeln.

Risikolebensversicherung: Wie teuer ist die Police?

Du fragst, was die Versicherung kostet? Gar nicht so viel. Im Vergleich zu einer Kapitallebensversicherung ist die Risikolebensversicherung sogar richtig günstig. Weil du kein Kapital ansparst. Entsprechend erhältst du zum Ende der Laufzeit kein Geld ausgezahlt – außer im Todesfall. Um mal ein Beispiel zu nennen: Ein 40-jähriger Kaufmann erhält die Risikoleben als Nichtraucher (mind. 10 Jahre) bei 100.000 Euro (fallender) Versicherungssumme und 20 Jahren Laufzeit schon ab unter fünf Euro im Monat. Das sind keine 60 Euro im Jahr.

Preistreiber sind vor allem Laufzeit und Versicherungssumme. Je länger bzw. höher, desto höher der Beitrag. Davon ab ist die Höhe des Beitrags von deiner Person abhängig. Bist du gesund, hast einen ungefährlichen Beruf und „harmlose“ Hobbys zahlst du weniger. Bist du Raucher, arbeitest auf dem Bau und hast ein Hobby wie bergsteigen, zahlst du mehr.

Im Fazit richtet sich die Höhe des Beitrags nach diesen Faktoren:

  • Laufzeit
  • Versicherungssumme
  • Alter des Versicherten
  • Beruf des Versicherten
  • gesundheitlicher Zustand des Versicherten
  • evtl. gefährliche Hobbys des Versicherten (tauchen, fallschirmspringen, bergsteigen etc.)

Stellen die Versicherer Fragen zu meiner Gesundheit?

Ja. Nur so können die Anbieter dein Todesfallrisiko berechnen und damit deine Beiträge. Ab hohen Summen – in der Regel ab 400.000 Euro und aufwärts – erwarten einige Versicherer außerdem eine Gesundheitsprüfung durch einen Arzt.

Die Fragen sind allerdings eher allgemeiner Natur. Eine der wichtigsten: Bist du Raucher oder nicht. Ebenfalls interessant für die Versicherer: deine Größe und dein Gewicht. Entsprechend fließt der BMI (Body Mass Index) in die Berechnung des Beitrags ein.

Typische Fragen zu deiner Gesundheit sind zum Beispiel:

  • Wie groß bist du?
  • Wie viel wiegst du?
  • Bist du Raucher oder nicht?
  • Hast du jemals geraucht?
  • Hast du eine chronische Krankheit wie Rheuma oder Multiple Sklerose?
  • Warst du in den letzten zehn Jahren länger im Krankenhaus oder auf Kur?
  • Warst du in den letzten fünf oder zehn Jahren in psychischer Behandlung?
  • Hast du Probleme mit Atmung, Verdauung oder deinen Geschlechtsorganen?
  • Hast du sonst irgendwelche Einschränkungen oder Behinderungen?

Tipp: Verschweige keine Krankheit oder gesundheitlichen Probleme. Die Versicherer nutzen zur Bewertung jeweils ihre ganz eigenen Kriterien. Eine Krankheit muss daher nicht gleich einen höheren Beitrag oder gar eine Ablehnung bedeuten. Die Anbieter prüfen individuell.

Im Fazit solltest du jedenfalls bei der Wahrheit bleiben. Selbst wenn dadurch der Beitrag steigt. Bei einer Schwindelei drohen dir sonst Kürzungen oder gar die Verweigerung der Leistung.

Was ist die Über-Kreuz-Risikolebensversicherung?

In der Regel sicherst du mit der Risikolebensversicherung als Hauptverdiener eben deine Angehörigen ab. Also Partner/in und Kinder. Vorteil: Verheiratete Ehepartner können so laut Erbschaftssteuer jeweils 500.000 Euro erben, ohne dass auf diese Steuern fällig sind. Paare ohne Trauschein steht dagegen nur ein Freibetrag von gerade mal 20.000 Euro zu.

In diesem Fall kannst du (bzw. du und dein/e Partner/in) aber legal tricksen. Mit der Risikolebensversicherung „über Kreuz“. Hierzu schließen die Partner jeweils eine eigene Police zur Absicherung des anderen ab. Versicherungsnehmer (= Beitragszahler) und Versicherter sind also nicht die gleiche Person. Weil ihr jeweils das Leben des Partners (statt des eigenen) versichert. So wäre die Auszahlung ebenfalls steuerfrei. Die Option ist übrigens auch für verheiratete Paare interessant, wenn es um Vermögen über 500.000 Euro geht. Gehört zum Beispiel eine Immobilie (oder gar mehrere) zur Erbmasse, ist Freibetrag schnell überschritten.

In Deutschland gelten übrigens diese Freibeträge zur Erbschaftssteuer:

Verhältnis zum VersichertenFreibetrag
Ehepartner, eingetragene Lebenspartner500.000 Euro
Kinder, Enkelkinder (Eltern verstorben), Stief- und Adoptivkinder400.000 Euro
Enkel200.000 Euro
Eltern, Großeltern100.000 Euro
Geschwister und deren Kinder (Nichten, Neffen), Stiefeltern20.000 Euro
Schwiegerkinder, Schwiegereltern20.000 Euro
geschiedene Ehepartner, Lebenspartner einer aufgehobenen Lebenspartnerschaft, Geschäftspartner20.000 Euro

Tipp: Für die Risikolebensversicherung „über Kreuz“ musst du (bzw. ihr) nicht unbedingt zwei Versicherungen abschließen. Es reicht auch eine für den Hauptverdiener, wo dann halt der Partner der Nutznießer ist. Dennoch: Es lohnt, auch das kleinere Einkommen abzusichern. Hierzu reicht aber eine kleinere Versicherungssumme. Das spart Beiträge.

Eine weitere Möglichkeit für Familien sowie Geschäftspartner ist die „verbundene Risikolebensversicherung“. Hier versichert eine Police gleich zwei Partner. Allerdings gibt es die vereinbarte Versicherung dann nur einmalig beim ersten Todesfalls. Zwei getrennte Policen machen also mehr Sinn. Zumal du hier verschiedene Laufzeiten und Versicherungssummen ansetzen kannst. Das macht dich flexibler.

Gibt es bei der Risikoleben Zusatzleistungen?

Ja. Sogar etliche, wobei diese von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich sind. Typische Bausteine sind:

  • Nachversicherungsgarantie
    Diese ist quasi eine Art Vorbereitung auf kommende Ereignisse. Zum Beispiel die Geburt eines Kindes oder der Bau eines Hauses. Dank der Nachversicherungsgarantie kannst du dann die Versicherungssumme im Nachhinein erhöhen. Dennoch musst du keine neue Gesundheitsprüfung ablegen. Dafür ist die nachträgliche Erhöhung recht begrenzt. In der Regel misst diese nur 20.000 bis 30.000 Euro.
  • Verlängerungsoption
    Hier hast du wieder die Möglichkeit, deine Police zu verlängern. Ebenfalls ohne erneuten Gesundheitscheck. Durchaus sinnvoll, wenn etwas deine Situation verändert.
  • vorgezogene Todesfallleistung
    Manches kannst du allerdings nicht vorhersehen. Eine schwere Krankheit zum Beispiel. Doch mit der vorgezogenen Todesfallleistung zahlt die Versicherung bereits, wenn du so schwer erkrankst, dass dein Tod quasi bevorsteht. Du bekommst das Geld also noch deinem Tod. Kleines Aber: Entsprechende Diagnosen sind extrem selten.
  • Extraleistung bei schwerer Krankheit
    Ähnlich ist diese Option, bei welcher der Versicherer bei einer schweren Krankheit in Leistung geht, ohne deinen absehbaren Tod. Jedenfalls zahlt der Anbieter so – und je nach Abmachung – bei Krebs, einem Herzinfarkt oder Schlaganfall einen Teil der Versicherungssumme aus. Dein Vorteil: In der Regel berührt die Extrazahlung nicht die Versicherungssumme, die Auszahlung ist also wirklich ein Extra.

FAQ: Typische Fragen zur Risikolebensversicherung

Was ist der Unterschied zwischen Brutto und Netto?

Der Bruttobetrag ist gleich der Tarifbetrag. Heißt: der maximal zu zahlende Betrag auf Basis der Vertragsbestimmungen (Alter, Laufzeit, Todesfallsumme etc.). Der Nettobetrag ist dagegen der Zahlbetrag oder die tatsächlich zu zahlende Summe. Also die Summe, welche sich aus Zinsgewinne oder Risikogewinne ergibt.

Tipp: Brutto- und Nettobetrag sollten nicht zu weit auseinander liegen. Denn erwirtschaftet der Versicherer keine Überschüsse, kann dieser den (zu zahlenden) Nettobetrag bis auf den Bruttobetrag anheben. Es lohnt daher, wenn du diesen „Brutto-Netto-Spread“ (Differenz zwischen Brutto und Netto) genauer unter die Lupe nimmst. Manche Anbieter haben den Nettobetrag nämlich seit Jahren nicht angepasst.

Zahlen die Versicherer auch bei Corona (Covid-19)?

Ja. Schließlich ist Covid-19 eine Krankheit, die tödlich enden kann. Tatsächlich ist die Todesursache in der Regel vollkommen egal. Daher kommt es nur selten zu Kürzungen. Zum Beispiel bei einem Selbstmord in den ersten drei Jahren nach Abschluss.

Kann ich die Risikolebensversicherung von der Steuer absetzen?

Natürlich. Die Versicherung ist nichts anderes als eine Vorsorge. Dennoch hat die Sache einen Haken. Pro Jahr kannst du für Vorsorgeaufwendungen maximal 1.900 Euro geltend machen. Als Selbständiger immerhin 2.800 Euro. Trotzdem ist diese Höchstgrenze meist schon mit den Beiträgen für Krankenversicherung und Pflegeversicherung ausgereizt.

Was unterscheidet Risiko- und Kapitallebensversicherung?

Die Risikolebensversicherung gilt als Risikoabsicherung. Die Versicherung greift also nur im Todesfall des Versicherten. Läuft die Versicherung aus, bekommst du (ohne Todesfall) nichts. Die Kapitallebensversicherung ist dagegen ein Mix aus Versicherung und Vermögensaufbau. Somit erhältst du zum Ende der Laufzeit das Kapital ausgezahlt. Eben darum kostet eine Kapitallebensversicherung mehr.

Meine Versicherung will einen Risikozuschlag: Was ist das?

Solche Zuschläge verlangen die Anbieter bei einem erhöhten Todesfallrisiko. Zum Beispiel bei

  • einer chronischen Krankheit,
  • einem gefährlichen Hobby,
  • einem risikoreichen Beruf.

Den Risikozuschlag bestimmt der Versicherer individuell. So besteht die Möglichkeit, dass du selbst bei einem erhöhten Risiko eine Versicherung erhältst.

Wann bin ich für die Versicherung ein Raucher bzw. Nichtraucher?

Als Raucher sehen dich die Anbieter, wenn du in den letzten zwölf Monaten geraucht hast. Wobei hier auch E-Zigarette oder Kautabak gelten. Nichtraucher bist du wiederum, wenn du in den letzten zwölf Monaten nicht geraucht hat. Ebenso hast du weder der E-Zigarette, der Shisha oder dem Kautabak gefrönt.

Tipp: Rauchen ist den Versicherungen ein Dorn im Auge. Fängst du mit der Qualmerei an (oder hörst damit auf), teile das deinem Versicherer mit.

Erhalte ich eine Risikolebensversicherung ohne Gesundheitsprüfung?

Nein. Und zwar seit dem 17.03.2010 nicht mehr. Daher solltest du die Fragen zu deiner Gesundheit bei Antragstellung wahrheitsgetreu beantworten. Nur so kann der Anbieter Risiko und Beitrag bestimmen.

Kann ich meine Risikolebensversicherung wechseln?

Ja. Es lohnt sich sogar, wenn du von Zeit zu Zeit deinen Tarif checkst. So kannst du mit einem Wechsel Geld sparen. Zumal sich deine Situation ändern kann. Du machst eine Erbschaft und kannst damit den Kredit vom Haus ablösen. Oder es kündet sich (weiterer) Nachwuchs an. Bei einem Wechsel verlierst du jedenfalls kein Geld. Schließlich sparst du mit einer Risikolebensversicherung kein Geld an, welches verfallen könnte.

Bringt mir ein Risikolebensversicherung Vergleich wirklich was?

Ja. Erstens ist der Risikolebensversicherung Vergleich zu 100 Prozent kostenlos und unverbindlich. Zweitens liefert dir der Risikolebensversicherung Rechner an die 100 verschiedene Anbieter. Auswahl hast du damit mehr als genug. Drittens kannst du sogar eine persönliche Beratung in Anspruch nehmen, stammt der Risikolebensversicherung Rechner doch von CHECK24.

Worauf wartest du also noch? Sichere deine Familie ab.

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